Nachhaltigkeitsmanagement für Baustellen
Die gesellschaftlichen Werte wandeln sich stark und von Unternehmen wird zunehmend mehr Transparenz bezüglich sozialer und ökologischer Standards gefordert. Es gibt zahlreiche Nachhaltigkeitsinitiativen zu unterschiedlichen Handlungsfeldern, diese sind jedoch häufig auf fertige Gebäude und Produkte ausgerichtet.
Deswegen gilt es einen instationären Ansatz für Bau- und Instandhaltungsprojekte zu verfolgen und die richtigen Aspekte frühzeitig zu integrieren.
Bei der Definition und Wertung der Nachhaltigkeitsaspekte lehnen wir uns an den Global Reporting Initiative-Standard an. Die Nachhaltigkeitsaspekte werden an der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme ausgerichtet, wobei das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG), das Lieferkettengesetz (ab Januar 2023) und das neue Klimaschutzgesetz besondere Berücksichtigung finden.
Voraussichtlich: EU Lieferkettengesetz
Die Grundlage und der erste Schritt unseres Leistungsbilds Nachhaltigkeitsmanagement für Bau- und Instandhaltungsprojekte ist eine Gefahrenfelddiskussion bezüglich der Umwelt- und Sozialrisiken für das Projekt. Eine Fokussierung auf die Aufgabenstellung ist aufgrund der Vielschichtigkeit des Nachhaltigkeitsthemas eine Voraussetzung für die weitere effektive Bearbeitung. Im Zuge dessen spielen die Lebenswegmodule nach DIN EN 15804, stationäre und instationäre Komponenten sowie die Vergabestrategie des Projekts eine Rolle. Dies geschieht im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse.
Neben dem Primat der Wirtschaftlichkeit, der Termintreue und der Rechtssicherheit bei Bau- und Instandhaltungsprojekten gewinnt die Umweltverträglichkeit zunehmend an Relevanz. Im Sinne von Umweltrisiken für das Projekt werden unter anderem folgende Aspekte betrachtet:
- Biodiversität: Habitat- und Artenschutz
- Materialeinsatz
- Energieverbrauch
- Wasserverbrauch
- Emissionen
- Abfall und Abwasser, Kontaminationen und Gefahrstoffe
Durch das neue Lieferkettengesetz wird unter anderem ein Schwerpunkt auf die Sozialverträglichkeit gelegt und neben den klassischen Arbeitsschutzthemen rücken auch die Beschäftigungsverhältnisse innerhalb der Lieferkette in den Fokus. Dabei sind folgende Aspekte wichtig:
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Unterbringung der Mitarbeiter:innen
- An- und Abfahrten der Mitarbeiter:innen
- Beschäftigungsverhältnisse
In einem zweiten Schritt in der Planungsphase des Projekts fließen die Ergebnisse der Gefahrenfelddiskussion in den Nachhaltigkeitsplan ein. Ein Nachhaltigkeitsplan ist ein klassischer projektbezogener HSE-Plan (HSE: Health, Safety, Environment), der um die Nachhaltigkeitsthemen ergänzt wird. Sind für die Baustelle oder Instandhaltungsmaßnahme zum Beispiel ein SiGe-Plan, eine Baustellenordnung oder ein HSE-Turnaround-Konzept erforderlich, werden diese inkludiert.
Der Nachhaltigkeitsplan sollte Vertragsbestandteil für die ausführenden Firmen werden. Weiterhin kann eine Fremdfirmenbewertung ausgesuchter Firmen sowie Schulungen zur Umwelt- und Sozialverträglichkeit ein Bestandteil unserer Leistung werden.
- Gefahrenfelddiskussion zur Umwelt- und Sozialverträglichkeit
- Erstellung des Nachhaltigkeitsplans in der Planungsphase
- Umsetzung des Nachhaltigkeitsplans in der Ausführungsphase
Im Fokus liegen dabei die instationären Leistungen direkt auf der Baustelle oder in den Produktionsstätten. Unser Leistungsbild Nachhaltigkeitsmanagement ersetzt jedoch nicht die gesetzlichen Planungen nach Umwelt- oder Baurecht.
Einsetzen lässt sich unser Nachhaltigkeitsansatz folglich:
- bei Bau- und Instandhaltungsprojekten für bauliche und maschinentechnische Anlagen in einer möglichst frühen Projektphase
- für die Einstellung firmeninterner Prozesse aufgrund von Forderungen eines neuen Lieferkettengesetzes oder von Umwelt- beziehungsweise Klimaschutzvorschriften.
Kontaktieren Sie uns gerne für weitere Informationen!